Viele Männer zögern den Besuch beim Urologen gern heraus. Doch das kann ein schwerwiegender Fehler sein, da die Untersuchung wichtig ist und bei der Früherkennung von Prostataerkrankungen wie schlimmstenfalls Krebs hilft. Doch wie läuft die Vorsorge ab? Welche Untersuchungen sind Bestandteil? Der folgende Beitrag klärt auf.
Prostata Gesundheit – Wie läuft die Vorsorge ab?
Die Prostata-Vorsorge sollte für Männer ab 45 zur jährlichen Routine werden. Aus Schamgefühl wird der Termin beim Urologen oftmals vor sich hin geschoben, bis es häufig zu spät ist. Das birgt ein großes Risiko, denn Prostata-Krebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. Es tritt bei einem Großteil der Betroffenen im Alter zwischen 50 und 70 auf und bleibt in vielen Fällen lange unerkannt, denn meist fehlen die typischen Symptome oder sie machen sich erst sehr spät bemerkbar. Prostatakrebs lässt sich gut behandeln, wenn er früh genug erkannt wird. Wer die Vorsorge meidet, riskiert ein tückisches Voranschreiten der Erkrankung. Hat der Tumor gestreut, kommt meist jede Hilfe zu spät. Die Prostata-Vorsorgeuntersuchungen, deren hauptsächliches Ziel im Ausschluss von bösartigen Veränderungen besteht, sind nicht schlimm. Sie umfassen folgendes:
– Zur Vorsorgeuntersuchung gehören ein Gespräch zur Ermittlung von Beschwerden oder Risikofaktoren und eine körperliche Untersuchung. Die rektale Tastuntersuchung der etwa kastaniengroßen Vorsteherdrüse ist vielleicht nicht angenehm, aber keinesfalls schmerzhaft. Hierbei kann der Arzt feststellen, ob sie verhärtet oder vergrößert ist. Das dauert nicht länger als 30 Sekunden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür ab dem 45. Lebensjahr, wenn Prostatakrebs familiär gehäuft auftritt, bereits ab dem 40. Lebensjahr.
– Die Basisuntersuchung besteht neben der rektalen Tastuntersuchung auch aus einer PSA-Bestimmung. Der Wert stellt eine gute Möglichkeit dar, um Veränderungen des Prostataspezifischen Antigens zu erkennen, die beispielsweise für Vergrößerungen, Entzündungen oder Krebs sprechen können. Auf der Webseite der Alta Klinik, die auf Prostataoperationen spezialisiert ist, findet sich eine Freies PSA (fPSA) Wert Tabelle. Sie gibt Aufschluss, ab wann ein PSA-Wert unauffällig, auffällig bis hin zu sehr oder grundsätzlich kontrollbedürftig ist. Diese Untersuchung wird von den Krankenkassen häufig nicht übernommen. Anders verhält es sich, wenn die Tastuntersuchung auffällig war. Der Test bietet eine gute Möglichkeit, Prostatakrebs möglichst frühzeitig zu diagnostizieren, da über das Abtasten nur günstig gelegene Tumore gefunden werden.
– Auch ein Ultraschallbild der Prostata kann dazu beitragen, eventuell vorhandene Veränderungen sichtbar zu machen. Zu den möglichen Symptomen, die dafür sprechen, gehören zum Beispiel:
- Probleme wie Schmerzen beim Harnlassen
- abgeschwächter Harnstrahl
- häufige Toilettengänge, insbesondere nachts
Sollte der Verdacht auf Prostatakrebs bestehen, erfolgt mit örtlicher Betäubung und meist ambulant die Entnahme einer Gewebeprobe, um zu prüfen, um welche Art Zellveränderung es sich handelt.
Zusammenfassung
Viele Männer scheuen sich davor, einen Urologen aufzusuchen, da ihnen die Prostata-Vorsorgeuntersuchungen unangenehm sind. Doch dies ist ein Fehler, denn bei rund 50 Prozent der Männer treten ab dem 50. Lebensjahr Veränderungen der Prostata auf. Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart beim männlichen Geschlecht. Wird er im frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen gut. Doch meistens fehlen entsprechende Symptome. Daher spielt die Vorsorge eine wesentliche Rolle. Dazu gehören ein Anamnese-Gespräch mit dem Arzt, eine Tastuntersuchung der Prostata, Ermittlung des PSA-Werts anhand einer Blutkontrolle und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung. Eine Gewebeentnahme erfolgt, wenn die Tastuntersuchung und der PSA-Wert auffällig sind.