Eine Angststörung liegt vor, wenn Sorgen und Befürchtungen im alltäglichen Leben weit über das normale Maß hinausgehen und sich die Gedanken von Betroffenen ausschließlich um ihre Ängste und die möglichen Folgen drehen. Bei Angststörungen geht es nicht mehr um ein unwohles Gefühl, sondern geht es um ernst zu nehmende Panikreaktionen in eigentlich völlig sicheren Situationen.
Formen von Angststörungen und Panikattacken
Personen, die an Angststörungen mit Panikattacken leiden, werden von ganz verschiedenen Umständen getriggert. Die Einen reagieren mit Paniksymptomen, wenn sie alleine sind oder wenn sie sich an überfüllten Orten oder in geschlossenen Räumen aufhalten, die Anderen reagieren panisch, wenn sie einen Supermarkt betreten oder Autofahren müssen. Bei Hypochondern sind Panikattacken hingegen nicht an eine Situation gebunden, sondern beobachten sie ihren Körper ganz genau und sie haben bei jeder Auffälligkeit Angst vor einer Krankheit, weshalb sie in Panik verfallen.
Symptome von Angststörungen und Panikattacken
Ganz egal, welche Form von Angst und Panik zutrifft, die Panikreaktionen und die verbundenen Beschwerden sind sich sehr ähnlich. Ängste alarmieren Körper und Psyche, weshalb Stresshormone freigesetzt werden, auf die der Organismus mit Symptomen wie Herzrasen, Luftnot, Nervosität, Benommenheit, Übelkeit, Hitzewallungen, Zittern, Brustenge und anderen gesundheitlichen Problemen reagiert.
Angststörungen und Panikattacken: Der Teufelskreis
Das größte Problem an der psychischen Erkrankungen „Angststörungen und Panikattacken“ ist nicht nur, dass es eine Menge Zeit erfordert, Ängste in den angstauslösenden Situationen zu lindern, dass größte Problem ist vor allen Dingen auch der Teufelskreis, der sich aus den oben genannten Symptomen, die oftmals bis hin zur Todesangst reichen, ergibt.
Denn hat eine Personen diesen Kontrollverlust einmal erlebt, setzt sich die dabei empfundene Hilflosigkeit im Gedächtnis fest. Der Betroffene verknüpft die Panikattacke mit der Situation, in der sie aufgetreten ist, weshalb er fürchtet, diese übermächtigen Gefühle in der selben oder einer ähnlichen Situation erneut erleben zu können. Es entsteht die Angst vor der Angst, die sogenannte Erwartungsangst.
Weil die Panikattacke mit den beängstigenden Symptomen aber nichts mit der Situation, in der sie aufgetreten ist, zu tun hatte, erlebt der Betroffene weitere Panikreaktionen in anderen, willkürlichen Situationen, sodass er sich mit der Zeit in keinem Bereich seines Lebens sicher fühlt.
Auf die Erwartungsangst folgt dann das Vermeidungsverhalten. Der Betroffene denkt, dass er nur noch in zum Beispiel seinem zu Hause sicher ist, in schweren Fällen verlassen Betroffene ihre Komfortzone gar nicht mehr.
Ursachen von Angststörungen und Panikattacken
Die Ursache von Angststörungen und Panikattacken liegt also nicht in einer Situation oder einer Wahrnehmung, sie liegt meistens tief in der Vergangenheit, etwa in einem Trauma. Der Betroffene schafft es aber nicht, seine Symptome mit einer vergangenen Krise zu verbinden, weil er nicht darauf kommt, dass die vermeintlich lebensbedrohlichen Symptome „lediglich“ Stressreaktionen sind. Deshalb ist es einer Person mit Angststörungen und Panikattacken nicht möglich, die verlorenen Sicherheiten allein und ohne Hilfe wiederzufinden, daher eine Therapie ratsam ist.
In einer Therapie bei Angststörungen und Panikattacken kann der Auslöser gefunden, aufgearbeitet und gelöst werden. Der einzige Prozess, der Ängste vollumfänglich neutralisieren kann. Denn erst, wenn sich der Betroffene in seinem Alltag wieder sicher fühlt und versteht, woher die Ängste wirklich kommen, kann seinen Teufelskreis verlassen und seine Lebenssituation verbessern.