Bei der Fibromyalgie handelt es sich um eine Erkrankung, die vor allem durch Schmerzen an bestimmten Punkten der Muskulatur und den Sehnenansätzen gekennzeichnet ist. Diese so genannten Tender-Points sind über den ganzen Körper verteilt und bei der Fibromyalgie extrem druckempfindlich.
Die Krankheit ist insgesamt gesehen sehr mysteriös, weil man auch die Ursachen bisher nicht genau klären konnte. Um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, etwas mehr über dieses sehr rätselhafte Leiden herauszufinden, werden nun alle wichtigen Informationen zum Thema Fibromyalgie zur Verfügung gestellt.
Die Ursachen der Fibromyalgie bleiben unergründet
Die Ursachen der Fibromyalgie sind leider bis heute ungeklärt, da man kaum körperliche Veränderungen am Patienten feststellen kann. Es zeigen sich also weder veränderte Laborwerte, noch abweichende Röntgenbilder, so dass die Ursachen momentan eher auf Expertenschätzungen beruhen, als auf nachgewiesenen Fakten. Man geht auf dieser Basis davon aus, dass die Fibromyalgie aufgrund eines Traumas entstehen kann, welches durch eine Operation oder Verletzung bedingt ist. Dabei könnte eine entsprechende Reaktion im Zentralen Nervensystem ausgelöst werden, die dann zur Fibromyalgie führt.
Auch Probleme des Muskelstoffwechsels könnten eine mögliche Ursache für diese Erkrankung sein, wobei man zum jetzigen Zeitpunkt auch Infektionen nicht komplett ausschließt. Der Nachtschlaf scheint ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf das Krankheitsbild der Fibromyalgie zu haben. Wer unter Fibromyalgie leidet, hat meistens keinen guten Schlaf oder fühlt sich nach dem Schlafen kaum erholt.
Es gibt zudem einige weitere Faktoren, die die Krankheit zwar nicht allein verursachen, jedoch die Beschwerden enorm verschlimmern können. Zu diesen Faktoren zählen neben Stress und Schlafmangel auch Angstzustände und eine Überarbeitung aufgrund anhaltend schwerer Arbeit.
Fibromyalgie wird auch immer häufiger als psychosomatische Krankheit angesehen, denn es liegen keine entzündlichen Ursachen für die Schmerzen vor, wohl aber eine Veränderung der Schmerzempfindung im Gehirn. Oftmals geht die Fibromyalgie mit Depressionen einher, was ein weiter Hinweis auf ein psychosomatisches Leiden ist. Die Schmerzen sind jedoch trotzdem real, werden aber nur gefühlt, weil die Veränderung im Regelsystem des Gehirns eingetreten ist.
Durch welche Symptome ist die Fibromyalgie gekennzeichnet?
Das wichtigste und schwerwiegendste Symptom der Fibromyalgie sind eindeutig die mitunter sehr starken Schmerzen, die an den so genannten Tender-Points einsetzen und in der Regel als großflächig beschrieben werden. Dabei sind sowohl die Extremitäten als auch der Rumpf des Patienten betroffen. Weitere bekannte Symptome sind Depressionen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Angstzustände und Schlafstörungen, die sich darin äußern, dass man entweder große Probleme mit dem Einschlafen hat, oder sich nach dem Schlafen immer noch müde fühlt.
Oftmals sind zusätzlich kleine schmerzhafte Knoten zu fühlen, die man als Verdichtungen im Unterhautfettgewebe identifiziert hat. Ein weiteres Symptom ist die enorme Druckempfindlichkeit an den betroffenen Tender-Points, die die Schmerzen zum Teil ins Unerträgliche steigern. Darüber hinaus haben viele Patienten auch das Gefühl, dass die verschiedenen betroffenen Weichteile angeschwollen sind. Die Diagnose der Fibromyalgie kann aufgrund der sehr speziellen Symptomatik vorgenommen werden. Zu diesem Zweck nimmt der Arzt die Krankheitsgeschichte auf und erfragt, wie lange die Beschwerden schon bestehen.
Gerade diese Zeitspanne ist wichtig, denn von einer Fibromyalgie kann erst sicher ausgegangen werden, wenn die Beschwerden länger als 3 Monate bestehen. Eine weitere Möglichkeit der Diagnose ist der Test auf Druckempfindlichkeit an den 18 bekannten Schmerzpunkten. Bleibt der Druckschmerz an mindestens 11 der 18 Punkte für mehr als drei Monate vorhanden, kann von einer Fibromyalgie gesprochen werden.
Die Therapiemöglichkeiten sind ihrer Gesamtheit immer vom Einzelfall abhängig, jedoch kann man mit großer Sicherheit sagen, dass bekannte Schmerzmittel in den meisten Fällen kaum bis keine Linderung verschaffen. In seltenen Fällen können starke Schmerzmittel wie beispielsweise Tramadol eine kurzzeitige Verbesserung mit sich bringen. Verschiedene Antidepressiva haben mitunter einen positiven Effekt, da sie allgemein stimmungsaufhellend wirken und den nächtlichen Schlaf verbessern können, wenn man sie kurz vor der Bettruhe einnimmt.
In Bezug auf Massagen und Krankengymnastik ist die Erfolgsaussicht gespalten, denn es gibt sowohl Fälle, in denen solche Anwendungen geholfen haben, als auch solche, wo es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommt. Die besten Erfolgsaussichten haben jedoch kombinierte Therapieansätze, bei denen es darum geht, die psychosomatischen Symptome zu lindern, verschiedene physikalische Anwendungen zur Verbesserung des Befinden des Betroffenen zu nutzen und dem Patienten in intensiven Schulungen beizubringen, besser mit den Schmerzen umzugehen. Es ist zudem äußerst wichtig, möglichst früh mit therapeutischen Maßnahmen zu beginnen, um einem chronischen Verlauf vorzubeugen, der mitunter bis 15 Jahre dauern kann.
Ob die chirurgischen Entfernungen von Verklebungen in den Tender-Points eine wirkliche Hilfe darstellen, oder nur durch ihren Placebo-Effekt eine positive Wirkung entfalten, ist bis jetzt nicht eindeutig belegt. Es steht jedoch fest, dass Betroffene sich nach einer solchem Eingriff oftmals besser fühlen. Um der Fibromyalgie vorzubeugen, gibt es lediglich die Möglichkeit, den Ursachen für diese Erkrankungen entsprechend entgegenzuwirken. So können Sport und regelmäßige Entspannung Stress verhindern. Auch regelmäßige Schlafgewohnheiten beugen dieser Problematik vor, denn der Nachtschlaf hat, wie bereits beschrieben, eine relativ große Wirkung auf den Verlauf der Fibromyalgie.
Die Fibromyalgie ist eine Erkrankung, die bisher nur sehr mäßig erforscht wurde. Weder die Ursachen, noch die genauen Therapiemöglichkeiten sind ausgelotet. Damit bleibt die Krankheit nicht nur für die Betroffenen ein bisher ungelüftetes Geheimnis, was eine Linderung ungemein schwierig macht. Wer also die hier beschriebenen Symptome aufweist, sollte unbedingt schnell einen Arzt aufsuchen, um möglichst früh mit den bisher bekannten Therapien zu beginnen. Dies kann eventuell einen chronischen Verlauf der Fibromyalgie verhindern, der sonst einen sehr negativen Einfluss auf das zukünftige Leben haben kann. Auf jeden Fall ist es wichtig, Schmerzen im Körper ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen, wenn diese längerfristig auftreten.